Natürliche Seiden entstehen nicht durch Wachstum, sondern sie werden von Schmetterlingen ausgepreßt. Der klebrige Eiweißstoff härtet an der Luft zu einem Faden. Nach ihrer Herkunft unterscheidet man edle Seide, ein Erzeugnis des Maulbeerspinners, und wilde Seide, die von anderen Schmetterlingen stammt. Der Anteil edler Seide an der Weltproduktion von Textilien ist sehr gering. Trotzdem erfreut sie sich außerordentlicher Wertschätzung und gilt noch heute als edelster Textilrohstoff. Geschichtliches: Der Maulbeerspinner, von dem die edle Seide stammt, wurde bereits vor etwa 5000 Jahren in China gezüchtet. Durch außerordentlich strenge Schutzbestimmungen gelang es, die Seidenraupenzucht durch Jahrtausende als chinesisches Monopol zu erhalten. Erst später verbreitete sie sich in andere Länder und gelangte im 6. Jh. n. Chr. nach Europa. Auch in Österreich bestand eine Seidenraupenzucht. An diese Zeit erinnern noch verschiedene Straßennamen Wiens (Seidengasse).